Pressebericht

Theater der anderen Art

echo, 15. Juni 2011

Aus dem Kocherfreibad Künzelsau wird eine Freilichtbühne.

Ausgelassen

Im Eingangsbereich des Kocherfreibads stehen ordentlich aufgereiht Bierbänke, dazwischen ist eine kleine Bühne zu erkennen. „Heuriger“ ist auf einem Schild zu lesen. Auf der Liegewiese am Kocher ragt ein hohes Gerüst empor, davor viele rote Sitzwürfel. Drei Liegestühle, bedeckt mit Badetüchern, stehen am Kinderplanschbecken. Heiner Sefranek, Vorsitzender des neuen Vereins „Theater im Fluss Künzelsau“, hat bei der Premiere am Freitagabend viele Hände zu schütteln. Theaterinteressierte aus nah und fern sind angereist, um eine andere Art von Theater im Kocherfreibad zu sehen, und werden vom Vorsitzenden persönlich begrüßt. Die Bierbänke füllen sich im Nu, die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich.

Begeistert

„Wir sind eine bunte Truppe theaterbegeisterter Amateurschauspieler“, erzählt Sefranek. Da es auf Schloss Stetten in diesem Jahr kein Amateurtheater gibt, die Schauspieler jedoch nicht auf ihr Theater verzichten wollten, entstand die Idee, einen selbstständigen Verein zu gründen.

Inspiriert

„Es ist eine Herausforderung für mich, diesen Verein aufzubauen“, sagt der Künzelsauer Geschäftsmann. Inspiriert hätte ihn das Projekt „Künzelsau – Stadt am Fluss“, daraus sei der Name „Theater im Fluss“ entstanden. Besonders hätte es ihn gefreut, dass sich auch die Stadt für das Projekt begeistern ließ.

Passend

Die Theatergruppe verzichtet bewusst auf eine große Bühne und nutzt das Kocherfreibad als große Spielwiese. Die Besucher werden Teil des Theaters, sitzen zwischen den Akteuren, singen und lachen mit. Erleben eine andere Art des Schauspiels. Ödön von Horvaths Theaterstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ wurde bewusst gewählt. „Wir haben ein Stück gesucht, das in dieses Freibad passt“, sagt der Vorsitzende.

Kurzweilig

Eine Art Volkstheater sollte es sein. „Wir wollten ein kurzweiliges Stück mit ernstem Hintergrund und Tiefe, etwas, das sich bewährt hat, anspruchsvoll und trotzdem unterhaltend“, sagt Sefranek. Regisseur Franz Bäck arbeitete in den vergangenen Monaten hart mit seiner Truppe. Was daraus entstanden ist, erstaunt, gibt Rätsel auf, regt zum nachdenken an, aber auch zum lachen.

Information

Gespielt wird noch an folgenden Terminen: Freitag, 17. Juni, Samstag, 18. Juni, Mittwoch, 22. Juni, Freitag 24. Juni und Samstag, 25. Juni. Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr. Karten über die Telefonnummer 07940 / 125169.

Autorin: Corinna Janssen