Pressebericht

Im Probenfieber

Hohenloher Zeitung, 18. März 2013

Im Probenfieber

Vorbereitungen für das diesjährige „Theater im Fluss“ haben begonnen

Der Startschuss für die neue Saison des „Theaters im Fluss“ in Künzelsau ist gefallen. „Ich freue mich, dass es losgeht und hoffe, dass das Wetter mitspielt und zu den Vorstellungen wieder viele Zuschauer kommen“, sagt Heiner Sefranek, erster Vorsitzender des Vereins „Theater im Fluss Künzelsau“. Anfang März haben die Proben für „Liliom“ begonnen. Fast täglich trifft sich Regisseur Franz Bäck seither mit den Schauspielern. Das Stück wird gemeinsam diskutiert und die einzelnen Rollen besprochen. „Was ist der Traum von Liliom“, fragt Franz Bäck den Hauptdarsteller.

Kostüme

Die gleiche Frage richtet er auch an die anderen Rollen. Gemeinsam erschließt sich die ganze Runde das Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren. Während die Schauspieler an ihren Rollen arbeiten, entsteht gleichsam auf einer anderen Bühne das, was ebenfalls zum gelingen der Aufführungen beiträgt: Kostüme, Maske und Bühnenbild. „In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal ein selbständiges Team für die Kostüme gebildet“, sagt Nina Weitzner, die als Bühnen- und Kostümbildnerin für die Ausstattung verantwortlich ist. Beim Entwurf der Kostüme ist auch für sie der erste Schritt die Auseinandersetzung mit dem Theaterstück. „Ich sehe die Geschichte als poetische Erzählung“, erklärt sie. „Sie soll nicht festgelegt sein auf eine genaue Gegenwart und Orte oder soziales Milieu. Es ist eine Geschichte, die überall spielen könnte. Mit der Ausstattung soll auch die Faszination des Jahrmarkts vermittelt werden, der im Stück ein zentraler Schauplatz ist.“ Ihre Entwürfe, die sie alle einzeln anhand der Figuren gezeichnet hat, werden vom Kostümteam realisiert. Insgesamt rund 40 Kostüme werden zusammengestellt. Heidi Bendele, Jacqueline Sefranek, Annegret Hrubesch, Sylvia Moegerle, Marina Vlasova-Jäntsch und Jana Fabova treffen sich, um zu schauen, was an passenden Kleidungsstücken vorhanden ist. Da das Theater im Fluss ein Amateurtheater ist, können sie dabei auf keine großen Bestände zurückgreifen. Auch das Budget ist begrenzt. So wird bei jedem Entwurf genau geprüft, was vorhanden ist, was selbst genäht werden kann und was beschafft werden muss.

Spenden

Manche Kleidungsstücke werden von Vereinsmitgliedern, Freunden und Bekannten gebracht, andere stammen aus dem Second-Hand-Laden oder vom Flohmarkt. Nicht alles ist leicht zu finden. „Momentan sind wir noch auf der Suche nach einem hellen, beigen Herrenanzug aus Leinen in Größe 60 oder XXXL und nach einer schwarzen Melone“, sagt Heidi Bendele. „Es wäre toll, wenn wir die noch finden würden. Der Anzug kann ruhig schon etwas abgetragen sein.“ Wer solche Stücke noch im Keller oder auf dem Dachboden findet und bereit ist, sie für das Theater zu stiften, kann sie bis Ostern während der Öffnungszeiten zum Mustang-Outlet in der Würzburger Straße in Künzelsau / Kocherwiesen bringen. Wenn sie passen und verwendet werden können, bekommen die Spender als Dankeschön zwei Eintrittskarten für das Theater.

Stück und Karten

Auf dem Spielplan steht dieses Jahr „Liliom“ von Franz Molnar. Eine Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog – wie das Stück auch beschrieben wird. Premiere ist am Donnerstag, 6. Juni im Künzelsauer Kocherfreibad. Insgesmt 13 Termine stehen auf dem Spielplan. Regie führt auch in diesem Jahr Franz Bäck. Um die Ausstattung kümmert sich Nina Weitzner. Der Premierenempfang beginnt um 18 Uhr.

Weitere Informationen zum Stück, den Terminen und dem Vorverkauf: www.theater-im-fluss.com

Zum Verein

Der Verein „Theater im FLuss“ wurde Ende 2010 mit 19 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben. Spielort ist das einzige Freiluftfreibad in Baden-Württemberg in Künzelsau. Zur Premiere spielten die Laiendarsteller ein Werk des Schriftstellers Ödön von Horvath. Mit „Die Geschichten aus dem Wienerwald“ begannen 2011 die Theatertage im Kocherfreibad. Zählte man im Juni 2011 rund 1200 Besucher , so steigerte sich die Zuschauerzahl 2012 auf 1800 Theaterbegeisterte, die sich Bertolt Brechts „kaukasischen Kreidekreis“ nicht entgehen lassen wollten.

Autorin: Annette Wenk