Pressebericht
Zuschauer in Bewegung
Tauber-Zeitung Online, 17. Mai 2013
Zuschauer in Bewegung
Das „Theater im Fluss“ hat sich im dritten Jahr seit seiner Gründung schon zu einer festen Größe im Künzelsauer Kulturleben entwickelt. In diesem Jahr steht Franz Molnars „Liliom“ auf dem Programm.
Auch in diesem Sommer dürfen die Besucher auf eine Inszenierung gespannt sein, bei der nicht nur Schauspieler eine Rolle haben. Im idyllischen Kocherfreibad bietet auch die Kulisse einen ganz eigenen Charakter. Sogar der Fluss wird einbezogen. In diesem Jahr steht „Liliom“ von Franz Molnar in der deutschen Bühnenbearbeitung von Alfred Polgar und der Inszenierung von Franz Bäck auf dem Spielplan.
Erzählt wird die Liebesgeschichte des Jahrmarktausrufers und Frauenschwarms Liliom mit dem Dienstmädchen Julie. Die Geschichte ist das Gegenteil einer klassischen Romanze und spiegelt mit ihren vielfältigen Charakteren das Leben und die Liebe als ein Spiel zwischen Illusion und verzweifelter Hoffnung.
Regisseur Franz Bäck ist fasziniert von dem Stück, das bis heute eines der am meisten aufgeführten Theaterstücke auf deutschen Bühnen ist. „Es verweigert auf unglaublich einfache Art die Antwort auf die allgemeine Frage nach dem Glück. Das Stück zwingt uns, uns mit unseren eigenen Vorurteilen und den Vorstellungen vom Glück auseinanderzusetzen.“
Das Theater im Fluss arbeitet ausschließlich mit Laienschauspielern. Unermüdlich proben sie bereits seit Anfang März, inzwischen auch schon direkt vor Ort im Freibad. Die Diskussionen mit dem Regisseur tragen dazu bei, die Details jedes Charakters genau herauszuarbeiten. Vor allem die Figur des Liliom ist ein Gegenentwurf zum klassischen Helden und dadurch nicht einfach zu erfassen.
Ralf Bürklen musste als Hauptdarsteller erst einen Zugang zu dem Charakter finden. „Wenn man so ein zahmer Kerl ist wie ich, dann fällt es schwer, die Frauen im Stück zu schlagen“, verrät er.
Bühnenbild und Kostüme liegen auch in diesem Jahr wieder in der Hand von Nina Weitzner. Seit dieser Saison gibt es ein eigenes Team für die Kostüme, das nach ihren Entwürfen arbeitet.
Das Bühnenbild birgt zahlreiche Herausforderungen. Als Stationentheater mit mehreren Bühnen und Spielorten auf dem Freibadgelände bleiben Schauspieler und Zuschauer immer in Bewegung. Mal sitzt das Publikum auf roten Sitzwürfeln auf der Wiese, mal auf einer festen Tribüne.
Immer größer wird der Einzugsbereich, aus dem die Besucher kommen. „Eine Anfahrt von weit über 100 Kilometer, die der eine oder andere Zuschauer auf sich nimmt, sind keine Seltenheit, um bei diesem etwas anderen Theatererlebnis dabei zu sein“, sagt Heiner Sefranek.
Info
Vorstellungstermine: 6. (Premiere), 8. / 13. / 14. / 15. / 20. / 21. / 22. / 23. / 26. / 27. / 28. und 29. Juni 2013. Karten zu 13 Euro im Vorverkauf bei Tabakwaren Brückbauer in Künzelsau und über www.theater-im-fluss.com. Restkarten an der Abendkasse (15 Euro).
Infos im Web: www.theater-im-fluss.com