Pressebericht

Jahrmarktatmosphäre im Freibad

Hohenloher Zeitung, 04. Juni 2013

Jahrmarktatmosphäre im Freibad

Zur Premiere von Theater im Fluss im Kocherfreibad ist gutes Wetter angekündigt

Wenn sich die Premierengäste die erste Aufführung anschauen, dann ist ein anderes Drama bereits über die Bühne gegangen. In der vergangenen Woche war die Crew des Vereins Theater im Fluss durch das Hochwasser täglich mit Herausforderungen konfrontiert. Jetzt läuft der Countdown zur Premiere am Donnerstag. Im Kocherfreibad fanden am Wochenende die ersten Proben in Kostüm und Maske statt.

Für die Rolle wird aber nicht alles geschminkt. Ulrich Lauterbach und Michael Sanwald haben sich fürs Theater einen echten Bart wachsen lassen, der auch durchaus werbewirksam ist. „Ich werde von den Kollegen darauf angesprochen“, erzählt Ulrich Lauterbach. Das ist dann die passende Gelegenheit, um auf das Stück hinzuweisen. In diesem Jahr steht „Liliom“ von Franz Molnar in der Inszenierung von Franz Bäck auf dem Spielplan. Erzählt wird die Liebesgeschichte des Jahrmarktausrufers und Frauenschwarms Liliom mit dem Dienstmädchen Julie.

Rummelplatz

Regisseur Franz Bäck ist fasziniert von dem Stück, das bis heute eines der meistgespielten Theaterstücke auf deutschen Bühnen ist. „Es verweigert auf unglaublich einfache Art die Antwort auf die allgmeine Frage nach dem Glück. Das Stück zwingt uns, uns mit unseren eigenen Vorurteilen und den Vorstellungen vom Glück auseinander zu setzen“, sagt er. Eine Besonderheit der diesjährigen Aufführung ist, dass das Vorspiel des Stückes die Besucher direkt in einer Jahrmarktswelt empfängt. „Das ist der Vorteil dieses Ortes“, sagt Franz Bäck. „Wir können hier einen richtigen Rummelplatz aufbauen.“ Und alle Besucher sind aufgefordert sich ins Getümmel zu stürzen. Es lohnt sich, früher zu kommen. Ab 19 Uhr ist bereits der Jahrmarkt geöffnet.

Bereits seit Anfang März proben die Schauspielerinnen und Schauspieler in ihrer Freizeit am Abend und an den Wochenenden. Die Diskussionen mit dem Regisseur tragen dazu bei, die Details jedes Charakters genau heraus zu arbeiten. Vor allem die Figur des „Liliom“ ist ein Gegenentwurf zum klassischen Helden und dadurch nicht einfach zu erfassen. Ralf Bürklen musste als Hauptdarsteller erst einen Zugang zu dem Charakter finden. „Wenn man so ein zahmer Kerl ist wie ich, dann fällt es einem schwer, die Frauen im Stück zu schlagen“, verrät er.

Bühnenbild und Kostüme liegen auch in diesem Jahr wieder in der Hand von Nina Weitzner. Das Bühnenbild birgt zahlreiche Herausforderungen. Als Stationentheater mit mehreren Bühnen und insgesamt fünf Spielorten auf dem Freibadgelände bleiben Schauspieler und Zuschauer in Bewegung. Mal sitzt das Publikum auf roten Sitzwürfeln, mal auf der Tribüne.

Dritte Saison

In der dritten Saison hat sich das Theater im Fluss schon zu einer festen Größe im Künzelsauer Sommerprogramm entwickelt. „Der Einzugsbereich, aus dem die Besucher kommen, wird immer weiter“, stellt Heiner Sefranek, Vorsitzender des Theatervereins, fest. „Eine Anfahrt von mehr als 100 Kilometern ist keine Seltenheit, um bei diesem etwas anderen Theatererlebnis dabei zu sein“.

Theater im Fluss

Das Theater im Fluss ist ein Amateurtheater und arbeitet ausschließlich mit Laien. Auf dem Spielplan steht dieses Jahr „Liliom“ von Franz Molnar in der deutschen Bühnenbearbeitung von Alfred Polgar. Eine Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog – wie das Stück auch beschrieben wird.

Termine

Die Vorstellungstermine: 6. Juni (Premiere, Empfang am 18 Uhr), 8./13./14./15./20./21./22./23./26./27./28. und 29. Juni (Beginn der Aufführung jeweils um 19.30 Uhr), der Jahrmarkt ist bereits ab 19 Uhr geöffnet. Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Tabakwaren Brückbauer in Künzelsau und über www.theater-im-fluss.com. Eintrittspreis im Vorverkauf 13 Euro (ermäßigt 9 Euro), Preis an der Abendkasse 15 Euro (ermäßigt 11 Euro), Premierenzuschlag 10 Euro. Weitere Informationen zum Stück und zum Theater: www.theater-im-fluss.com.

Autor: Annette Wenk