Liebe trotz Widerständen

Theater im Fluss zeigt „Angst essen Seele auf“

Am Mittwoch, 7. Juni, um 18.30 Uhr feiert „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder im Kocherfreibad Premiere.

Das Theater im Fluss bietet eine besondere Kulisse: Das Kocherfreibad an den Wertwiesen bietet im natürlichen Umfeld zwischen altem Baumbestand und dem Kocher eine Bühne, das mit gezielt gesetzten Bauten ergänzt wird. Nicht nur die Schauspieler wechseln zwischen den verschiedenen Spielorten, auch die Zuschauer wandern mit. Mal sitzt das Publikum auf einer richtigen Tribüne, mal auf gemütlichen Bierbänken, mal auf bunten Sitzwürfeln an einem anderen Ort.

Gespielt wird dieses Jahr „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder. Ein Stück mit Anspruch, das perfekt in die aktuelle Zeit zu passen scheint. Im Mittelpunkt steht Emmi Kurowski, eine verwitwete Putzfrau jenseits der 60. Sie lernt in einer Bar Ali kennen, einen etwa zwanzig Jahre jüngeren Marokkaner mit mäßig guten Deutschkenntnissen. Sie unterhalten sich, er begleitet sie nach Hause, darf sogar bei ihr übernachten.

Im weiteren Verlauf entstehen Gefühle zwischen beiden, und trotz beginnender feindseliger Stimmung bei Emmis Kindern, Nachbarinnen und Kolleginnen, heiraten sie. Doch die Widerstände im Umfeld wachsen.

Verzweifelt ob all der Feindseligkeiten beschließt das Paar, seine Hochzeitsreise nachzuholen und danach einen neuen Anfang zu wagen. Und in der Tat sieht nach der Rückkehr die Welt völlig anders aus. Das Paar wird anscheinend akzeptiert, wenn auch aus eigensüchtigen Gründen. Doch mit der scheinbaren Akzeptanz kommen die Probleme zwischen Emmi und Ali auf.

Das Besondere: Das Theater setzt sich nicht nur intellektuell mit Flucht und Migration auseinander, sondern im Projekt arbeiten Menschen aus dem Iran, Syrien, dem Irak und Afghanistan auf und hinter der Bühne zusammen.

INFO

Weitere Vorstellungen finden vom 9. Juni bis zum 8. Juli mehrmals wöchentlich jeweils um 20 Uhr im Kocherfreibad Künzelsau statt.

Autor: pm