Pressebericht

Theater bereitet Sommernachtstraum vor

Hohenloher Zeitung, 04. Mai 2023

Theater bereitet Sommernachtstraum vor

Nach ersten Problemen mit Shakespeares Sprache haben die Amateure vom Theater im Fluss viel Spaß bei den Proben

Shakespeare-Englisch verdeutscht von Schlegel also, es gibt nichts Einfacheres“, sagt Christian Clavadetscher, der in dieser Saison beim Theater im Fluss in die Rolle des Lysander schlüpft, mit schelmischem Augenzwinkern. Als sich die Amateurschauspieler im Januar zunächst noch ohne Regisseur mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ vertraut machten, sind sie alle immer wieder über die in Versen gebundene und nicht ganz zeitgemäße Sprache gestolpert. Die Details aus den Proben zum diesjährigen Stück berichtet die Pressesprecherin des Theaters im Fluss, Barbara Griesinger, in einer Pressemitteilung.

Spielfreude

„Zum Glück gibt es die kurze Youtube-Version mit Playmobilpüppchen. Das hat das Textverständnis erleichtert“, gesteht Patrick Reinhardt, der den Demetrius spielt, der zum Start der Proben ebenso mit dem Text seine Probleme hatte. Für Thomas Höhne war das nie ein Grund zur Sorge. Er ist der neue Regisseur des Theaters im Fluss, der seit Februar immer wieder zu Probetagen nach Künzelsau kommt. „Im Ansatz ist alles gut“, sagt er. Schon bei den ersten Leseproben habe er viel Witz und Spielfreude erlebt. „Wir fokussieren zu sehr aufs gesprochene Wort. Im Theater geht es immer um Haltungen und Absichten. Du musst immer wissen, was du warum sagst.“ Dann sei auch die poetische Sprache der Schlegelschen Shakespeare-Übersetzung kein Problem mehr. „Sinn schlägt Reim, heißt das bei uns.“ Immer wieder gehören deshalb Gespräche über die Vorstellungen und Gefühlswelten, die hinter den Sätzen stehen, zum Probenalltag.

Noch wird im Probenraum des Theaters in Künzelsaus altem Bauhof geprobt. Szenensequenzen mit einzelnen Schauspielern stehen auf dem Plan. So kann Höhne die Schauspieler individuell unterstützen, ohne dass Probezeiten ausufern. Das kommt gut an bei den Amateurschauspielern. „Die Proben sind angenehm, locker, lustig. Da kommt man gerne her“, ist man sich im Ensemble einig. Gerade sind die beiden Liebespaare an der Reihe, die durch Oberons Zauberwald irren: Hermia und Lysander, die sich lieben und auf der Flucht vor der Zwangsehe sind, die Hermia droht. Und Helena und Demetrius, das Paar, das sich gar nicht einig ist: Während Helena Demetrius in heißer Liebe verfolgt, lässt er sie wieder und wieder abblitzen und ist immer genervter, dass sie durch nichts abzuschrecken ist.

Anhänglichkeit

Laura Hasenfuß und Patrick Reinhardt sind als Helena und Demetrius schon recht textsicher. Aber wie den Text in Handlung umsetzen? „Halt ihn fest, häng dich an ihn, wenn er gehen will“, rät Thomas Höhne Laura Hasenfuß. Und sie hängt sich nicht nur an seine Hand, sondern auch ans Bein und lässt sich mitschleifen. „Das machst du gut“, lobt Höhne. „Vielleicht kannst du auch versuchen, dich von hinten an seinen Hals hängen“, schlägt er vor und zeigt, wie er sich das vorstellt – großes gemeinsames Gelächter und neuer Versuch.

Auch Lysander-Christian Clavadetscher und Hermia-Laura Hettinger sind am Ende ihrer Probe gut in ihren Rollen angekommen: Und während Lysander seiner Angebeteten bei der Schlafplatzsuche nur allzu gern auf die Pelle rücken möchte, vermisst Laura Hettinger als tugendsam vernünftige Hermia mit großen Schritten den angemessenen Abstand zwischen den beiden Liegestätten und pfeift ihren Lysander immer wieder zurück: „Ich bitt Euch sehr! Um meinetwillen, Lieber! Liegt nicht so nah! Liegt weiter dort hinüber.“ Klar und überzeugend kommen die Sätze, auch wenn sie das Textbuch zur Sicherheit noch in der Hand hat. „Super umgesetzt“, freut sich der Regisseur. red

 

Aufführungstermine und Kartenverkauf

Mit „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare geht das Theater im Fluss mit Regisseur Thomas Höhne und Kostüm- und Bühnenbildnerin Ilona Lenk in diesem Jahr neue Wege. Zum ersten Mal hat damit am Mittwoch,7. Juni, ein Klassiker in lyrischer Sprache Premiere im Kocherfreibad. Es folgen 13 weitere Aufführungen am 10., 15., 16., 17., 21., 24., 25., 28. und 30. Juni, sowie am 1., 5., 7. und 8. Juli.

Eintrittskarten gibt es seit Mitte März im Vorverkauf zu19 Euro (ermäßigt 14 Euro; Premierenkarten 30 Euro, ermäßigt 25 Euro) über das Ticketportal der Website vom Theater im Fluss www.theater-im-fluss.com, bei Tabak Brückbauer in der Hauptstraße in Künzelsau, bei allen Reservix-Verkaufsstellen sowie beim Ticketportal Reservix. red