Pressebericht

„Es ging auch um einen Neuanfang“

Hohenloher Zeitung, 09. Juni 2023

„Es ging auch um einen Neuanfang“

Nachgefragt

Es ist die erste Spielzeit für Regisseur Thomas Höhne beim Theater im Fluss. Nach der Premiere am Mittwochabend hat die HZ mit ihm darüber gesprochen, wie er den Abend und natürlich die Performance seines Ensembles erlebt hat.

Herr Höhne, mit dem „Sommernachtstraum“ spielen Sie ein sehr bekanntes Werk. Das birgt das Risiko, dass man mit berühmten Inszenierungen verglichen wird – oder aber mit der im Haller Globe, denn auch dort ist das Stück auf dem Spielplan.

Thomas Höhne: Keiner wollte das so in dieser Konstellation. Als wir davon erfahren haben, das muss man so ehrlich sagen, konnten wir nicht mehr zurück. Und gewissermaßen lebt man auch vom Vergleich. Jede Inszenierung ist anders und für Theaterinteressierte kann das auch spannend sein.

Wieso wurde der „Sommernachtstraum“ eigentlich ausgesucht?

Höhne: Die Stückauswahl ist immer ein großes Thema. Bisher wurde hier unter anderem mit Nestroy und Horvath tolle Literatur bedient, das wollte man weiterhin, aber es ging auch um einen Neuanfang. Dann bestand beim Ensemble der Wunsch nach einer Komödie –, in der möglichst viele mitspielen können. Im Grunde ist der „Sommernachtstraum“ die eierlegende Wollmilchsau, wenn man so will. Es gibt einen Grund dafür, dass dieses Stück so populär ist. Es ist unheimlich vielseitig, lässt viel Interpretationsspielraum und trotz allem Klamauk hat es eine intellektuelle und tiefenpsychologische Seite. Obwohl ich schon fast jede Rolle im Sommernachtstraum selbst gespielt und ihn bereits inszeniert habe, bin ich dem Stück persönlich noch mal nähergekommen.

Wie haben Sie die Premiere erlebt?

Höhne: Das Ensemble hat eine sehr gute Vorstellung gespielt und alles toll umgesetzt.

Waren Sie aufgeregt?

Höhne: Ich war nicht besonders aufgeregt, weil man ja von außen ohnehin nichts machen kann. Etwas nervös haben mich manche Nebengeräusche gemacht, da erklang mal eine Motorsäge, dann die Feuerwehrsirenen: Das lenkt die Aufmerksamkeit der Zuschauer weg vom Stück.

Können Sie sich vorstellen, Ihr Engagement in Künzelsau fortzusetzen?

Höhne: Ja, ich kann mir gut vorstellen, hier weiterzumachen. Die letzte Entscheidung ist in der Sache aber noch nicht gefallen. tak

Zur Person

Thomas Höhne ist in Dresden geboren. Er studierte an der Theaterhochschule in Leipzig, spielte seitdem in zahlreichen Inszenierungen, ebenso wie in Filmen und Serien mit. Seit 1997 führt er auch Regie. Seit 2014 ist Höhne als freier Regisseur, Schauspieler, Dozent und Sprecher tätig.